|
In der Wohngemeinschaft
Das WG-Leben konnte
schon ab und zu ganz schön anstrengend sein. Zuerst war
ich ja noch ganz froh, aus dem Studentenheim heraus
gekommen zu sein, doch inzwischen fragte ich mich, ob
eine WG wirklich das richtige für mich ist. Auf den
ersten Blick hatte diese Wohngemeinschaft einen coolen
Eindruck auf mich gemacht. Christina und Florian hatten
einen Aushang an der Uni gemacht, wo sie günstig ein
Zimmer anboten. Nach einem Telefonat lud mich Christina
ein, das Zimmer zu besichtigen. Der Raum war schön groß,
fast doppelt so groß wie das Loch in dem ich im Wohnheim
hausen musste und hatte sogar einen eigenen Balkon. Na
gut, der Balkon war so winzig, das ich höchstens einen
Stuhl darauf stellen konnte, aber immerhin hatte ich
einen. Der Rest der Wohnung gefiel mir auch gut. Die
Küche war richtig gemütlich, mit Sitzecke und allen drum
und dran. Es gab sogar noch ein Wohnzimmer, das als
Gemeinschaftszimmer genutzt wurde. Das tollste war aber
für mich das Badezimmer. Richtig schön groß, ganz in
weiß. Es hatte sogar so eine tolle Eckbadewanne, in der
man richtig viel Platz hatte. Mit Christina und Florian
verstand ich mich auch auf Anhieb prima. Christina war
eine sehr ruhige, las wohl anscheinend sehr viel und war
nicht so, wie man sich die typische Studentin
vorstellte. Florian dagegen war sehr lebhaft. Ich konnte
mir vorstellen, dass er von einer Party zur nächsten
hüpfte und sein Studium höchstens als Zeitvertreib
zwischen den Feiern ansah. Zudem sah er auch noch
blendend aus und hatte einen ungeheuren Charme.
Christina stellte gleich klar, dass es in der WG einige
Regeln gab und eine davon lautete, das es keine
Beziehungen unter den Mitbewohnern geben sollte. Mir war
das ganz recht, denn nach meiner letzten Beziehung hatte
ich gründlich die Nase voll.
So kam es, das ich einen Monat später bei den beiden
einzog. Den ersten Abend in der WG verbrachte ich mit
Christina zusammen am Küchentisch. Vor Christina lag
eine große Liste mit Verhaltensregeln und den Pflichten
des Zusammenlebens. Als ich die ganzen Zettel sah und
Christina mir die Regeln vorbetete, musste ich mir ein
Lachen verkneifen. Das Leben in der Wohnung glich eher
einem Gefängnis, als einer WG. Zum Abschluss überreichte
mir Christina dann noch einen Monatsplan über den
Wohnungsputz und ich war erstaunt, dass sogar das
Ausbürsten der Fußmatte vor der Haustür genauestens
geregelt war. Am Ende ihrer Aufzählung gab sie mir dann
noch einen guten Rat mit auf den Weg. Ich sollte mich
vor Florian hüten, er würde alles tun, um sich vor
seinen Pflichten zu drücken und außerdem sei er nicht
gerade normal. Was das „nicht normal“ bedeuten sollte,
wollte sie mir allerdings nicht erklären. Dass Florian
sich nicht so genau an Christinas Plan hielt, merkte ich
schon sehr bald, aber ich schwärzte ihn nicht gleich an,
wenn er vergaß beim Staubsaugen das Sofa zu verrücken,
um auch das letzte Staubkorn zu erwischen. Ich
beobachtete ihn auch eine Zeit lang ganz genau, doch ich
konnte keine wirkliche Macke an ihm entdecken. Das Leben
in der WG war zu der Zeit wirklich noch schön.
Florian und ich saßen oft viele Stunden zusammen,
unterhielten uns über alles Mögliche und lachten viel
gemeinsam. Seine Art wurde mir immer sympathischer und
ich ertappte mich dabei, wie ich geradezu seine Nähe
suchte. In meinen Träumen erlebte ich schon längst die
leidenschaftlichsten Nächte mit ihm, doch die goldene
Regel der WG hielt mich davon ab, mich an ihn
ranzumachen. Auch er schien Interesse an mir zu haben.
Zufällige Berührungen häuften sich und wurden immer
länger, als normal und seine Blicke glitten oft an mir
entlang, wenn ich auf dem Sofa lag oder abwusch. Eines
Abends war es dann der Zufall, der uns in eine seltsame
Lage brachte, die aber durchaus etwas Reizvolles an sich
hatte. Ich hatte gerade ein langes Bad genommen und ging
nur mit einem Badetuch bekleidet über den Flur in mein
Zimmer. Erst dort fiel mir auf, das ich meine Bodylotion
vergessen hatte und so huschte ich noch einmal zurück
ins Bad. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, blieb ich wie
angewurzelt stehen. Zuerst dachte ich, ich hätte mich
verguckt, aber vor mir stand tatsächlich Florian, der
gerade dabei war, duschen zu gehen. Das wäre ja normal
nicht ungewöhnlich gewesen, doch Florian war nur noch
mit einem T-Shirt und einer Strumpfhose bekleidet. Als
er mich bemerkte, wurde er erst ganz blass und gleich
danach knallrot. Er versuchte noch schnell seine Beine
mit einem Handtuch zu bedecken, aber ich hatte die
Strumpfhose natürlich längst gesehen. Ich murmelte noch
kurz eine Entschuldigung und ging zurück in mein Zimmer.
Als ich dort auf meinem Bett saß, wusste ich nicht, was
ich von dem Geschehenen halten sollte. Einerseits war
ich total erstaunt, denn ich hatte noch nie einen Mann
in Feinstrumpfhosen gesehen, andererseits fand ich es
aber auch erotisch. So einen Anblick bekam man ja nun
wirklich nicht jeden Tag, aber ich muss sagen, es war
wirklich prickelnd, Florians muskulösen Beine in dem
seidig glänzenden Material zu betrachten. In seinem
Schritt war sein bester Freund nur zu erahnen gewesen,
kam aber trotzdem bestens zur Geltung. Während ich noch
grübelte, wie ich Florian das nächste Mal gegenüber
treten sollte, klopfte es an meiner Tür. Florian stand
davor und blickte verlegen auf den Fußboden. Ich bat ihn
herein und stellte fest, das er mit den nassen Haaren,
die verwuschelt um seinen Kopf lagen, verdammt sexy
aussah. Ich konnte es nicht lassen, auch einen Blick auf
seine Beine zu werfen, doch unter seinen Shorts war
diesmal nur die nackte Haut zu sehen. Wir setzten uns
und es dauerte ein paar Minuten, bis Florian sich
gesammelt hatte und etwas sagte. Er entschuldigte sich
erst dafür, dass er vergessen hatte, die Tür
abzuschließen und druckste dann etwas herum. Ich merkte,
das es ihm ziemlich schwer fiel, über das Passierte zu
sprechen und machte es ihm einfacher: „Du brauchst dich
wegen der Sache nicht entschuldigen. Ich hab da absolut
kein Problem mit und werde das garantiert auch nicht
herumtratschen oder so!“ Florian sah mich mit großen
Augen an und ich merkte förmlich, wie ihm ein Stein vom
Herzen fiel. „Du hältst mich also nicht für pervers oder
so?“, hakte er nach. Ich schüttelte den Kopf und nun war
ich es, die herum druckste.
Ich holte noch einmal tief Luft und sagte: „Ich fand es
sogar äußerst sexy, dich so zu sehen. Klar, es war
ungewohnt, aber irgendwie hat es auch was Reizvolles.“
Florians Augen wurden noch größer, doch dann stand er
auf und kam zu mir herüber. Er setzte sich neben mich
aufs Bett und küsste mich einfach. Mir wurde ganz anders
und der Duft seines Aftershaves machte mich fast
verrückt. Leidenschaftlich erwiderte ich seinen Kuss und
bevor ich mich versah, lagen wir beide nackt auf dem
Bett. Mit neugierigen Händen erforschten wir unsere
Körper und streichelten jeden Zentimeter Haut, den wir
erreichen konnten. Es dauerte aber nicht lange, bis die
Hände von unseren Zungen abgelöst wurden und ich versank
beinahe in einem Rausch aus Leidenschaft. Als ich das
erste Mal seinen Oberschenkel küsste, musste ich wieder
an die Strumpfhose denken. Ich stellte mir vor, Florian
würde sie wieder tragen und ich würde die rauen Maschen
an meinen Lippen spüren, meine Zunge an ihnen reiben.
Dieser Gedanke machte mich vollkommen verrückt. Ich
wollte einfach wissen, wie es sich anfühlt, stand auf
und lief zu meinem Schrank, um eine Strumpfhose
herauszuholen. Florian wollte sie erst nicht anziehen,
doch ich konnte ihm begreiflich machen, das ich das
wirklich erregend fand und er zog sie dann schließlich
doch noch an. Die Situation war für uns beide neu, doch
nach den ersten noch zaghaften Streicheleinheiten wurde
es normal und ich küsste und leckte voller Hingabe über
das Material. Florian wurde immer heißer davon und schon
bald war ihm das nicht mehr genug.
In dieser Nacht brachen wir die goldene Regel und
schliefen zum ersten Mal miteinander. Als wir danach
noch aneinander gekuschelt zusammen lagen, waren wir uns
einig, das dies mehr als ein kurzes Abenteuer werden
sollte. Wir beschlossen aber, das vor Christina zu
verstecken, denn wir wussten beide, dass sie einen
Aufstand deswegen machen würde. Eine ganze Zeit lief das
auch ganz gut, doch so langsam möchte ich meine Gefühle
nicht mehr verstecken. Ich möchte zeigen können, was ich
für Florian empfinde und vor allem möchte ich nicht
jeden Tag einen Haken hinter meinen Haushaltspflichten
machen. Es gibt Tage, die verbringe ich lieber mit viel
Spaß und vor allem Sex, als mit Staubwischen oder
Fensterputzen. Ich hab daher meine Konsequenzen gezogen
und in 3 Wochen beziehe ich meine erste eigene Wohnung.
Naja, es ist nur eine 1-Zimmer Wohnung, doch hier brauch
ich nichts zu verstecken und ich muss auch nicht einmal
die Woche die Teppichleisten abbürsten.
|
|