Mit erhobenem Haupt
Für wenige Minuten steht sie wie
angewurzelt in ihrem neuen roten Kostüm in der Kaschemme
und blickt geschockt in die Lokalität. Nicht nur die
dicken Rauchschwaden nehmen ihr den Atem, sondern auch
die Gerüche von kalter Zigarettenasche, Alkohol und
Toilette stechen unmissverständlich in die Nase. Kann
das alles wahr sein? Unsicher schaut sie sich um und
sucht Harald. Sitzt er dort hinten? Nein. Mutig geht sie
zu dem freien Tisch in der Fensterecke und nimmt
angewidert auf dem verschlissenen Stuhl Platz. Die extra
erworbene weiße Lederhandtasche für dieses Treffen legt
sie lieber auf ihrem Schoß und vermeidet tunlichst den
Kontakt mit der befleckten Tischoberfläche. Ihre
unsicheren Blicke suchen die Eingangstür bei jeder
Bewegung, bei jedem neuen Gast. Still fragt sie sich,
ist er es? Nein, wieder nicht. Verkrampft hockt sie da
und weiß nicht, was das hier alles soll. Was es zu
bedeuten hat?
Während sie wartet wandern ihre Gedanken bis zu dem Tag
vor gut vier Wochen zurück. Gaby ist bereits ein Jahr
solo und las diese Annonce: Netter jung gebliebener
40-jähriger Mann …
Tja, und diese Zeilen faszinierten sie, ließen sie nicht
mehr los und nach kurzem Hadern wählte sie die
angegebene Telefonnummer:
"Ja, bitte?" klang eine raue, ihr ungemein sympathische
Stimme aus dem Hörer entgegen und es entstand ein
aufregendes Gespräch zwischen den beiden. In ihr
verbreiteten sich dieses Kribbeln im Bauch, diese
Sehnsucht nach Nähe und dieses Etwas eben. Es war
einfach da und ließ sie am anderen Ende der Leitung
bibbern. Seit dem telefonierten sie täglich und wurden
sich so vertraut, sprachen über alles. Wirklich über
alles? Eine leichte Röte zieht über ihr Gesicht, als sie
an die nächtlichen Telefonate mit ihm denkt. Die eine
heiße Lust und eine körperliche Sehnsucht in ihr
entflammten. Heute, ja heute treffen sie sich das erste
Mal.
Hier! Ja, hierher sollte sie doch kommen? Vergewissernd
sucht sie noch einmal die notierte Adresse aus ihrer
Handtasche und hält mit leicht zitternden Fingern das
Stück Papier fest. Genau, da ist es.
Sie nippt bereits an ihrem dritten Glas Wasser und
beobachtet noch immer verstohlen die Eingangstür der
kleinen schmuddeligen Kneipe. Sie spürt die taxierenden
Blicke der anderen ominösen Gäste und fühlt sich
zusehends Unwohl. Kalte Wut kriecht unaufhörlich in ihr
hoch, greift nach ihr und sie trommelt nervös mit ihren
roten Fingernägeln auf der Tischplatte. Unzählige
Schimpfwörter geistern in ihrem Kopf umher und sie
verflucht den Kerl, den Mistkerl, der sie in diese
widerliche Schänke bestellte und nun auch noch versetzt.
Jetzt reicht es!
"Wünschen Sie noch etwas..." fragt der dicke Kellner.
Erschrocken zuckt sie zusammen und stottert, aus ihren
frustrierten Gedanken losgerissen: "Nein, nein – äh,
doch. Bringen Sie bitte einen doppelten Whisky – ohne
Eis!"
Das breite Grinsen des Kellners während ihrer Bestellung
nimmt sie nur nebenbei wahr.
Außerdem ist es ihr egal, was die hier denken. Sie muss
erst einmal ihren Ärger hinunter spülen.
"Ihre Bestellung!" sagt der Kellner und grinst sie
wieder so höhnisch an.
"Danke und die Rechnung bitte!" erwidert sie eiskalt und
schüttet den Whiskys ohne eine Miene zu verziehen auf ex
hinunter.
Prompt steht dieser aufdringliche Kellner an ihrem
Tischchen und überreicht ihr die handgeschriebene
Rechnung. Gaby schielt auf den Betrag. Sie holt seufzend
die Geldbörse aus ihrer Handtasche und legt das Geld auf
die Rechnung.
"Stimmt so, Rest ist Trinkgeld!" Kurz darauf steht sie
auf und geht mit erhobenem Haupt vorbei an den gaffenden
Leuten aus der Kaschemme.
Als die Tür dieses verräucherten Raumes hinter ihr zu
fällt lehnt sie sich frustriert an die Wand und saugt
erst einmal erleichtert die klare, frische Luft ein. Mit
geschlossen Augen überlegt sie: Was mache ich jetzt?
"Ich werde nach Hause fahren und diesem Kerl, ja diesem
Mistkerl, gehörig die Meinung geigen!" beschließt sie.
Wutentbrannt tritt sie unter dem schützenden Vordach auf
die Straße und stellt zu allem Unglück fest, dass es
stark regnet.
"Auch das noch …!" murmelt sie verdrossen und macht sich
dennoch auf dem Weg zur nächsten U-Bahn-Station, rennt
durch den Regen. An der nächsten Ecke biegt sie links
ein, bleibt mit ihrem hohen Absatz in einem Loch vom
Gehweg stecken und stürzt. Klatsch und sie landet im
Dreck. Auf den Knien hockend will sie sich gerade wieder
aufrichten, als ein Mann mit schnellen Schritten näher
kommt. Eilig biegt er um die Ecke. Übersieht Gaby am
Boden und läuft unbeirrt weiter. Er stolpert über sie.
Wild fuchtelt er mit den Armen in der Luft umher und
versucht einen Halt zu finden, versucht verzweifelt,
sein Gleichgewicht zu stabilisieren. Doch es macht
wieder Klatsch. Er fällt auf sie und kullert
letztendlich auf die Straße.
Und sie? Sie landet mit ihrem ganzen Körper im Matsch,
sogar ihr Gesicht bekommt leichten Kontakt mit dem
Bordsteinpflaster.
"Verdammt noch mal! Sind Sie denn verrückt!" schreit
Gaby los und schlägt nach dem neben ihr liegenden Mann,
boxt ihn wütend in die Seite.
"Eh, was soll das, ich konnte doch nicht ahnen, dass Sie
hier um diese späte Zeit auf allen Vieren in der Gegend
umher kriechen!" brüllt er zurück und steht ächzend auf.
"Das nächste Mal trinken Sie ein Gläschen weniger,
vielleicht schaffen Sie es dann im aufrechten Zustand
nach Hause!" schnauzt er weiter.
Jetzt reicht es endgültig! Gaby kann nicht mehr und
beginnt zu heulen. Sie bleibt einfach liegen und weint
bittere Tränen.
Mit seinem tropfenden Mantel steht er entgeistert,
sogleich hilflos neben diesem Häufchen Elend. In seiner
Verlegenheit versucht er den Schmutz von seiner Kleidung
zu wischen und beäugt aus zusammen gekniffenen Augen die
Frau am Boden. Schließlich bückt er sich zögerlich und
greift nach dem Arm dieser Kreatur da unten. Er zieht
sie ohne großen Widerstand nach oben. Danach bückt er
sich noch einmal und sammelt ihre Handtasche und ihre
Jacke auf.
Was für ein skurriler Anblick bietet Gaby! Der Absatz
ihres Schuhs ist beim Sturz abgebrochen, so steht sie
mit einem eingeknickten Bein da. Die so sorgfältig
ausgesuchten teuren halterlosen Strümpfe lösen sich
langsam in Maschen laufende Löcher auf. Ihr kurzer Rock
hat sich verdreht, so dass der hintere Schlitz auf ihren
vorderen Oberschenkel sitzt und die noch heile
Spitzenbordüre des Strumpfes zeigt. Dann die weiße
Seidenbluse, welche bei dem Gerangel aus dem Rock
rutschte, klebt vor Nässe und Schmutz an ihrem Körper.
Trotzdem kann er durch sie ihre wohlgeformte Gestalt
sehen, kann ihre Haut wahrnehmen. Von dem Sturz ist auch
ihre Nase in Mitleidenschaft gezogen und sie fängt zu
bluten an. Überall im Gesicht klebt Dreck und ihre
Wimperntusche vermischt sich langsam mit dem
niederprasselnden Regen und ihren Tränen. Sie läuft
zähflüssig über ihre Wangen. Von ihrer braunen
Haarpracht ist nichts mehr zu sehen, angeklebt liegen
ihre langen Locken am Kopf und tropfen.
Nur mäßig kann er ein lautes Lachen unterdrücken und
fragt mit gepresster Stimme: "Wohin müssen Sie denn
noch?"
"Ich?" bringt sie mühsam hervor, "ich will nach Hause,
mit der U-Bahn!" und beginnt erneut zu schluchzen.
"Aber so, so können Sie unmöglich U-Bahn fahren ...", er
betrachtet sie noch einmal näher, ehe er weiter spricht,
"Sie können ja ein Taxi rufen!" und hält ihr
bereitwillig sein Handy entgegen.
"Taxi? Das geht nicht, ich habe nicht mehr so viel Geld
bei mir ..."
Stille - beide überlegen, nur Gabys lautes Schnäuzen ist
zu hören.
Plötzlich holt er tief Luft und spricht behutsam weiter:
"Hm! Dann kommen Sie mit zu mir, ich wohne dort hinten"
und zeigt mit seinem Finger demonstrativ in Richtung
U-Bahn-Station, "dort machen Sie sich ein wenig frisch."
Sie zögert kurz und willigt schließlich mit einem
Kopfnicken ein.
Er geht, ihre Sachen noch immer in der Hand haltend, mit
weit ausholenden Schritten voraus und sie humpelt auf
der menschenleeren Straße hinter ihm her.
Ihr erscheint dieser Weg weit. Endlich sind sie bei dem
Haus angekommen. Sie freut sich sichtlich, als er die
Wohnungstür in der dritten Etage aufschließt. Er
schlüpft sogleich auf dem Fußabtreter aus seinen Schuhen
und zieht erst einmal seinen verschmutzten Mantel aus,
wickelt ihn sorgfältig zusammen und trägt ihn fort. Gaby
steht tropfend an der Tür und schaut sich erstaunt um.
Die acht Deckenstrahler spiegeln sich im weißen
Marmorfußboden wider. Entsetzt betrachtet sie sich in
den riesigen Kristallspiegel, welcher die gesamte linke
Wandfläche einnimmt.
"Oh Gott, wie sehe ich aus?" murmelt sie verdattert.
Jetzt begreift sie, warum er sie nicht einfach weiter
ziehen ließ. Verschämt schaut sie an sich hinunter und
ist ratlos. Es dauert eine Weile, bis er in einem
blau-weiß gestreiften Bademantel zurück kommt und ein
großes Handtuch bringt.
"Übrigens, ich bin Stefan!" sagt er in einem
freundlichen Ton und reicht ihr das weiche gelbe Tuch.
Dankend nimmt sie es ihm ab und murmelt beim Abrubbeln
ihrer Haare, "und ich bin Gaby."
Als sie mit dem Handtuch über ihr verschmutztes Gesicht
fahren will, umfasst er gewandt ihr Handgelenk.
"Oh, nicht mit dem Handtuch. Moment bitte, ich hole dir
etwas anderes!" und geht. Mitten im Laufen bleibt er
abrupt stehen, dreht sich langsam um und schaut Gaby an.
Mustert sie genau von Kopf bis Fuß.
Verlegen zuckt sie mit den Schultern und blickt
deprimiert zu ihm hin: "Ist was nicht in Ordnung?"
Er kommt mit großen Schritten zurück, lacht: "Du tropfst
mir ja hier alles voll. Ich trage dich ins Bad, dass ist
wohl besser so!"
Gaby kann nichts erwidern, denn er hat sie bereits auf
seine Arme genommen und bringt sie ins Bad. Dort setzt
er sie auf eine grüne Marmorkonsole. Sie ist immer noch
geschockt und schier handlungsunfähig. In einer
bedächtigen Ruhe beginnt er mit den bereitliegenden
Feuchttüchern ihr Gesicht zu säubern. Ganz vorsichtig
wischt er ihr das Blut unter der kleinen Stupsnase weg
und befreit sanft ihre Wangen vom gröbsten Straßenmatsch
und ihrer verlaufenen Wimperntusche. Ihre langen braunen
Haare rubbelt er noch einmal durch und wickelt sie ins
Handtuch.
"Jetzt sehe ich erst, wen ich gefunden habe." spricht er
leise. So leise, als wenn diese Worte nur für ihn
alleine bestimmt waren. Entzückt blickt er in ihr
reizvolles Gesicht. Sie schaut ihn mit wunderschönen
dunkelbraunen Augen ängstlich an, fast unmerklich
flackern diese Augen, wechseln die Tiefe der Farben.
Leicht öffnet sie ihre weichen roten Lippen und murmelt:
"Danke …".
Stefan lächelt sie an und sucht mit seinen Augen die
ihren. Einen schüchternen Blick mit diesen dunklen, wie
Sterne funkelnden Augen fängt er ein. Fasziniert von
ihrer Ausstrahlung greift er abermals nach einem
Handtuch und wischt damit über ihre nasse Bluse. Bei der
Berührung ihres Körpers bemerkt er, dass sie keinen
Büstenhalter trägt. Erstaunt sieht Stefan ihre Nippel
aufrecht durch den Stoff ragen. Er bewundert die
Silhouette ihres Busens und frottiert bewusst über ihn
hinweg. Ist bemüht, ihre Haut mit seinen Händen zu
spüren und hofft sehr, dass die Knospen durch seine
Berührungen, durch ihn erblühten. Hingerissen von ihr
befreit er sie weiter vom Dreck und streift mit dem
weichen Handtuch über ihre Arme.
Gaby wird allmählich ruhiger. Das anfängliche Misstrauen
legt sich und eine Neugier erwacht in ihr. Wer ist
dieser Mann, dieser Stefan? Seine Beflissenheit
belustigt sie zusehends und es macht ihr Spaß. Nur Spaß?
Oh nein, denn diese fürsorglichen Berührungen, dieses
flüchtige Streicheln ihrer Brüste hinterlassen einen so
süßen Schauer in ihr und eine verlangende Lust breitet
sich aus, nebelt sie heimlich ein.
Stefans Blick streift ihre Beine, die sie leicht baumeln
lässt. Er hebt einen Fuß nach dem anderen hoch und zieht
ihre hochhackigen Schuhe aus. Schließlich rutscht er
zart mit den Händen über ihre Waden, ihre Knie und ihre
Oberschenkel nach oben und greift unter dem Rock. Dort
ruht er kurz mit seinen warmen Händen auf ihren Beinen,
fasst etwas fester auf ihre Schenkel. Bis er dann auf
der samtigen Haut nach den Strumpfbändern tastet. Sein
Atem geht etwas schneller, als er so nah bei ihrem
Venushügel ist, sie förmlich riechen kann. Zögerlich
umspielt er den Rand ihrer Strümpfe. Ganz sanft fasst er
mit seinen Fingern unter die Strümpfe und rollt behutsam
das kaputte Netzwerk über ihre kalten Beine herunter.
Dabei berühren seine Hände absichtlich ihre nackte Haut
und er fährt mit seinen Daumen liebkosend an ihren
Innenschenkeln entlang, berührt flüchtig ihre Knie und
umspielt ihre Waden. Bei ihren Füßen angekommen, streift
er die Strümpfe über sie hinweg und wirft sie im Bogen
hinter sich fort.
Gaby lehnt sich mit geschlossenen Augen zurück. Ein
Lächeln erhellt ihr Gesicht, gibt ihr ein liebliches
Aussehen. Sie fällt in eine wonnige Wolke von
Leichtigkeit und Leidenschaft und genießt ihn, genießt
seine zärtlichen Hände, seine sanften Spiele.
Doch was ist das?
Ihr linkes Knie ist aufgeschlagen. Fast schämt er sich,
vergaß er doch in dieser knisternden Atmosphäre den
Umstand ihres Kennenlernens. Stefan holt aus dem
Sanitätsschrank Jod, tränkt einen Wattebausch damit und
betupft vorsichtig ihre Wunde.
"Au, au!" schreit Gaby los und zuckt mit dem Bein
unbeherrscht herum. Zufällig stößt sie ihn dabei in
seinem Schritt und spürt durch den Bademantel hindurch
seine erwachte Lust. Für wenige Sekunden ruht ihre
Fußspitze auf dieser. Sie öffnet einen Spalt ihre Augen
und schaut auf ihn.
"Pst, ist gleich gut." beruhigt er sie liebevoll und
legt schon die Watte beiseite. Mit seinen warmen Händen
greift er auf ihre nackten Oberschenkel und verspürt ein
leichtes Vibrieren in ihnen. Erfreut über die eindeutige
Reaktion schiebt er sanft seine Finger ein Stückchen
höher, näher zu ihrer Spalte hin. Nur noch wenige
winzige Zentimeter trennen ihn von ihrem Paradies und
sein Atem wird schwerer, schneller. Gierig schaut er auf
den Rand ihres Rockes und sinnt danach, ihn einfach
runter zu ziehen, ihn von ihrem Körper zu reißen.
Plötzlich hört er leises Zähneklappern! Er stockt, hält
in seiner Bewegung inne und sieht Gaby erstaunt an.
In ihren nassen Sachen sitzt sie da und friert. In
diesem Moment verfliegt der Zauber, langsam kehrt die
Wirklichkeit zurück. Verschämt tritt er zur Seite.
"Du zitterst ja? Du frierst?"
"Ja, mir ist ein wenig kalt."
"Ich lasse dir ein Bad ein. Was hältst du davon?"
"Das ist ein gute Idee, eine sehr gute …!" dabei schaut
sich Gaby um. Die Eckbadewanne ist riesengroß, bietet
genug Platz für Zwei.
Mit Funken sprühenden Augen und einem verführerischen
Lächeln schlägt sie schließlich vor: "In die Wanne
passen wir Zwei. Kommst du mit?"
Stefan ist momentan baff. Sein Herz pocht wild vor
Erregung und mühsam antwortet er: "Gerne, sehr gerne
sogar."
Er hebt Gaby von der Konsole herunter und hüllt sie in
ein großes Badehandtuch. Schließlich eilt er zur Wanne
und dreht den Wasserhahn auf. Warmes Wasser fließt in
das Becken. Gaby kann es nicht abwarten, bis die Wanne
gefüllt ist. Sie öffnet Knopf für Knopf ihre Bluse und
lässt diese über ihre schmalen Schultern auf den Boden
gleiten. Sie schlüpft aus ihrem Rock und Slip heraus und
tritt zur Wanne. Durchgefroren taucht sie einen Fuß ins
Wasser und eine angenehme Hitze umspült ihn. Schnell
steigt sie in den nach Lavendel duftenden Schaumberg und
legt sich genießerisch hin.
Unschlüssig steht Stefan da, er sah schon lange keine
nackte Frau mehr. Entflammt von ihrem Körper verfolgt er
jede ihrer anmutigen Bewegungen. In dem grünlich
schimmernden Licht sieht sie so hinreißend, so aufregend
aus. Ihr frohes Lachen holt ihn aus seinen Gedanken
zurück und er zieht sich auch aus. Achtsam steigt er zu
ihr ins Bad und setzt sich ihr gegenüber hin.
Gaby fühlt sich wohl, einfach nur geborgen bei ihm. In
ihrem Übermut taucht sie unter und dreht sich dabei
geschickt um. Auf einmal hebt sie ihren Kopf kurz vor
ihm aus dem Wasser und setzt sich nah zu ihm hin. Sie
nimmt eine handvoll Schaum und neckt ihn damit. Stefan
lacht hell auf und greift nach ihr. Er hält ihren Kopf
mit seinen Händen fest und schaut in ihre Augen. Da ist
es wieder, dieses Funkeln, diese Flammen in ihnen. Ihre
Augen nehmen ihn gefangen, führen ihn weit weg. Sein
Mund berührt flüchtig ihre Stirn, ihre Nase und ihre
Wangen. Zaghaft suchen seine Lippen die ihren und voller
Sehnsucht küsst er sie. Seine Zunge verlangt Einlass in
ihrem Mund, verlangt nach ihrer Zunge, verlangt nach
ihrer Gier. Ein berauschter Zungenkuss vereint sie,
lässt sie Eins werden. Beide fliegen mit ihrer
hemmungslosen Leidenschaft davon und geben sich ihr hin.
Ihre Hände, sein Mund, ihre Lippen, seine Zunge sind
überall, treiben sie einem Höhepunkt entgegen. Endlich
dringt er in ihr feuchtes Paradies ein, spürt ihre
pulsierende Begierde. Fest umschlungen halten sie sich
und sie tanzt auf ihm, bewegt ihr Becken rhythmisch zu
den Klängen ihrer beider Verlangen. Der Raum, die Zeit
werden für sie unwirklich. Nur noch die Welle ihrer
Lust, ihres Verlangens trägt sie, nimmt sie fort und
lässt sie in die Luft gehen und all ihr Liebesfeuer
ergreift sie, fließt heraus.
Ganz allmählich öffnet sich die Wolke wieder, löst sich
der Nebel um sie herum auf und sie liegen noch immer
zusammen in dem langsam erkaltenden Wasserbad. Sacht
löst er sich aus ihren Armen und steht auf, zieht sie
abermals in die Höhe. Sie trocknen sich ab und gehen
Hand in Hand ins Schlafzimmer. Legen sich in das Bett.
Wieder sind es ihre Augen, der Glanz in ihnen, welcher
ihn magisch anzieht, ihn nicht mehr los lässt. Abermals
senkt sich der Nebel ihrer hemmungslosen Lust um sie,
umspielt sie mit seinen lüsternen Zungen. Ihre Herzen
pochen immer schneller. Ihre entfesselte Leidenschaft
nimmt ihren Lauf. Da sind ihre Hände, seine Lippen, ihre
Zunge, seine Finger, ihre feuchte Spalte, seine pochende
Liebesstange. Die Glut hält sie gefangen, brennt in
ihnen und berauscht fühlen beide ihren Vulkan. Spüren
die heiße Lava in sich brodeln, spüren das Feuer langsam
aufsteigen. Bis eine Explosion sie frei gibt, aus ihnen
quillt. Schwer atmend und schweißgebadet liegen sie eng
umschlungen da.
Stefan hält sie in seinen Armen, drückt sie fest an
sich. Erschöpft, aber unendlich glücklich schlafen sie
ein.
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