Neue Liebe geboren
Die Reorganisation
unserer Firma hatte mich vor einer Zeit mit Alexandra in
ein Arbeitszimmer gebracht. Wir gehörten zwar beide zur
Finanzbuchhaltung, saßen aber bislang immer in
getrennten Zimmern. Ich kannte Alexandra seit meiner
Zeit als Azubi. Als ich anfing, hatte sie schon
ausgelernt. Inzwischen war ich fünfundzwanzig und wie
sie Single. Ich war es allerdings nicht aus Überzeugung.
Nach drei wundervollen Jahren hatte ich den Mann vor die
Tür gesetzt, den ich einmal über alles geliebt hatte,
der mich aber wiederholt mit anderen Frauen betrogen
hatte. Es gab keine Chance mehr für unsere Beziehung,
weil er mir schon dreimal Besserung geschworen hatte.
Bei seinem vierten Verhältnis brannten mir einfach die
Sicherungen durch. Von einer Stunde auf die andere hatte
ich ihn an die frische Luft gesetzt. Allerdings hatte
ich mir wohl mit dieser Entscheidung am meisten
wehgetan.
Warum Alexandra Single war, das hatte ich noch nicht
herausgefunden. Sie verstand es eigentlich immer recht
gut, ihre Privatsphäre abzuschirmen. Das allerdings
wurde viel schneller durchbrochen, als ihr vielleicht
recht war.
Wie in allen modernen Finanzbuchhaltungen war unser
wichtigstes Arbeitsmittel natürlich der Computer
geworden. Und wie in modernen Betrieben waren alle
Computer miteinander vernetzt. Einmal, Alexandra hatte
zwei Tage Urlaub genommen, musste ich wegen einer
Reklamation Daten aus ihrem Speicher abrufen. Rein
zufällig traf ich auf ein paar Dateien, die
offensichtlich nichts mit unserem Arbeitsgebiet zu tun
hatten. Ich gebe es schon vorher zu. Ja, ich schämte
mich im Nachhinein. Aber es war nun mal geschehen. Ich
fand Nacktbilder von Alexandra. Sie war aber nicht
allein abgebildet. Immer sah ich sie in Gesellschaft
einer wunderschönen jungen Frau. Auch die war
splitternackt und in schönster Beschäftigung mit
Alexandra. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
Alexandra war scheinbar lesbisch. Das Wort hatte
irgendwie einen merkwürdigen Nachklang in mir. Etwas
abwertend war es, einfach aus überkommenen Ansichten.
Andererseits fühlte ich dabei irgendeine Sehnsucht
aufsteigen. Den ganzen Tag wurde ich nicht damit fertig.
Ich begriff einfach nicht, wieso sich in mir ein Drang
breit machen konnte, wenigstens ein einziges Mal mit
einer Frau Sex zu haben. Mit Alexandra vielleicht? Ich
glaube, ich hatte mich in ihren nackten Body auf den
ersten Blick verliebt. Freilich, ihre Gefährtin war
vielleicht noch eine Idee knackiger. Aber sie war so ein
Püppchen, Alexandra dagegen eine schöne reife Frau mit
warm strahlenden Augen und einer grenzenlosen Hingabe,
wie es die Bilder in einer deutlichen Sprache verrieten.
Seit meinem schändlichen Stöbern in Alexandras Dateien
waren vielleicht vier Wochen vergangen, da spürte ich,
dass sie nicht dreimal kurz hintereinander aus dem
Zimmer lief, weil sie auf Toilette musste. Ich merkte
genau, dass sie vor mir ihre Tränen verstecken wollte.
Auch ihr wiederholter Griff zur Puderdose war
verräterisch.
Kurz vor Feierabend konnte ich das Elend nicht mehr mit
ansehen. Ich stand hinter ihrem Stuhl, griff zu ihren
Schultern und fragte einfühlsam: „Möchtest du reden.“
Schon die paar Worte lösten einen regelrechten
Weinkrampf aus. Geduldig wartete ich, dann kam es
wirklich. Alexandra erzählte mir, dass sich ihre
allerbeste Freundin von ihr getrennt hatte. Mit meinem
Wissen aus ihrem Computer hatte ich keine Nachfrage
nötig. Ich konnte mir denken, dass da eine Beziehung in
die Brüche gegangen war. Das gab Alexandra auch
unumwunden zu. Alles klang sogar so, als setzte sie
voraus, dass ich von ihrer lesbischen Beziehung wusste.
Ich war eine gute Zuhörerin und auch eine gute
Trösterin. Nach Feierabend setzte ich meine Seelemassage
in dem hübschen Café fort, in dem wir schon gemeinsam
hin und wieder nach Feierabend eingekehrt waren.
Es dauerte nicht lange, bis ich ziemlich genau begriff,
wie groß die Liebe der beiden Frauen gewesen war und wie
herrlich der Sex. Mir war auch nach der Stückweisen
Beichte klar, dass Alexandra mit Männern nichts anfangen
konnte.
Wieder kam in mir so ein zwiespältiges Gefühl auf. Es
war eine Mischung von Unverständnis und Neugier. Das war
es sicher, was der Sache seinen Lauf gab. Aus dem
Händchenhalten im Café wurde, dass wir später Arm in Arm
auf ihre Wohnung zugingen, die in einer ganz anderen
Richtung als meine lag. Wie in stummer Übereinstimmung
landeten wir in ihrem Wohnzimmer. Unter Tränen erzählte
sie mir noch einmal einiges, was dieses Zimmer an Liebe
schon erlebt hatte. Mit großen Augen schaute mich
Alexandra an, als ich ihr zuerst die Wangen küsste und
auch noch mit meinen Lippen ihre berührte. Sie schien
davon zu erstarren. Mir war es wie ein elektrischer
Schlag. Ihre Erstarrung löste sich allerdings sofort
auf. Die Berührung unserer Lippen hatte bei ihr ein
Ventil geöffnet. Sie nahm mich in die Arme und küsste
mich richtig. Ich gab den Kuss mit der gleichen
Innigkeit zurück. Keine von uns schloss dabei die Augen.
Wir sahen uns mit geweiteten Pupillen an. Eine einzige
Frage lag in den Blicken, von mir vielleicht schon eine
Antwort. Als wir Atem holten, brachte Alexandra nur
heraus: „Wieso?“ Schon verschlossen sich unsere Lippen
wieder einander und die rangelnden Zungen verrieten, wie
uns ums Herz war.
Ich wusste, dass ich sehr behutsam sein musste. Dennoch
stand Alexandra bald mit ihren herrlichen nackten
Brüsten vor mir und ich labte mich daran wie ein
hungriges Baby. Ich war wirklich hungrig darauf, den
aufregenden Frauenbusen zu vernaschen. Auf Revanche
musste ich nicht lange warten. Bald kuschelten wir
splitternackt auf der Couch und ließen unseren Händen
und Lippen jeden Willen. Später verriet mir Alexandra,
wie sehr sie sich darüber gewundert hatte, dass ich
ihren Körper beinahe gierig erkundete und in Besitz
genommen hatte. Ich gab ihr sogar Recht. Die Neugier auf
ein noch unbekanntes Spiel hatte mich ganz fahrig und
hektisch gemacht. Am liebsten hätte ich alles auf einmal
mit ihr getan. Irgendwie machte es mich unheimlich an,
dass ich schon zweimal ihren Orgasmus bemerkt hatte.
Dass ich selbst noch nicht so weit war, lag allein bei
mir. Ich hatte alles abgewehrt, was sie gleichzeitig mit
mir anstellen wollte. Irgendwie war mir nur danach,
diese Frau glücklich und zufrieden zu machen.
Umso schöner war es dann für mich, dass mich Alexandra
später fast mit Gewalt verwöhnen musste. Fest drückte
sie meinen Oberkörper auf die Couch, der sich immer
wieder aufrichten wollte, damit sich die Lippen an ihren
Köstlichkeiten laben konnten. „Nichts da“, knurrte sie
„jetzt werde ich dich nach Strich und Faden verwöhnen.“
Natürlich hatte ich mich mit meinen Zärtlichkeiten an
ihr schon wahnsinnig aufgegeilt. Als sie sich an meinen
Brustwarzen festsaugte und mir ein fantastisches Petting
machte, ließ der Höhepunkt nicht lange auf sich warten.
Ich erlebte ihn, wie ich einen Orgasmus mit einem Mann
noch niemals erfahren durfte. Immer wieder fragte mich
Alexandra, ob es schön war, ob es mir gefiel. Manchmal
schnurrte oder brummte ich zur Antwort nur genüsslich.
Es wurde aber noch viel schöner. Viel besser, als ich es
je kennen gelernt hatte, zeigte sie mir ihre
französischen Künste. Anders kann man es gar nicht
ausdrücken, was sie mit ihrem Mund zwischen meinen
Schenkeln machte.
Wir waren uns beide sicher, dass in diesen Stunden eine
neue Liebe geboren war.
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