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Die Teufelsdomina
Wieder einmal war der
Teufel auf der Erde unterwegs, um sich eine Seele zu
eigen zu machen. Nein, eigentlich suchte er diesmal
einen Körper, einen schönen Körper. Eine Frau, die er in
Besitz nehmen wollte und die nur dazu da sein, sollte
ihm zu willen zu sein. Ihm zu dienen.
Seit einigen Tagen glaubte er, das richtige Objekt
gefunden zu haben. Eine Frau mit langen schwarzen Haaren
und eben solchen Augen. Er blieb ihr unsichtbar auf den
Fersen bis Sie, wie jeden Nachmittag in dem großen Haus
in der Stadtmitte verschwand. Bisher war es ihm noch
nicht gelungen ihr in dieses Haus zu folgen, denn
sorgfältig waren die Türen und Fenster verschlossen.
Nein, heute war die Tür nicht sofort hinter ihr ins
Schloss gefallen und so konnte es ihr folgen.
Sie ging die Kellertreppe hinab. Was er dort sah gefiel
ihm sehr, denn alles war in tiefem schwarz gehalten und
die Geräte die dort standen, erinnerten ihn an seinen
Lieblingsraum in der Hölle. Jenen Raum in dem der die
armen Seelen quälte. Die Erregung packte ihn. Sein gut
einen Meter langer Schwanz schlug unruhig auf die Erde.
Ja dieses Weib sollte seine Gefährtin werden. Als Sie
jetzt noch feuerrote Lederbekleidung und ebensolche
Stiefel anzog war es vollends um Ihn geschehen. Er
vergaß alle Vorsicht und machte sich sichtbar. Sie
erschrak keinesfalls bei seinem Anblick, sondern
lächelte ihm an und kam mit wiegenden Hüften auf ihn zu.
Ja Sie ist wirklich ein würdige Gefährtin für mich und
ich werde noch viel Freude an Ihr haben dachte er
erregt. Sie strich über seine struppiges Fell und über
seinen zotteligen pochenden Schwanz. "Komm mit!" sagte
Sie plötzlich in harten Ton und zur Bekräftigung Ihrer
Worte zog Sie ihn an seinem erregten Schwanz weiter in
den düsteren Raum. Er war überwältigt von Ihrer Stimme
und achtete nicht mehr darauf was Sie tat.
Sie holte ein breites ledernes Band und legte es ihm um
den Hals. Auch um Arme und Beine wurden lederne
Manschetten gelegt. In seiner Erregung und Gier, sah der
Teufel dies als eine Zeichen der Willigkeit dieser so
überaus faszinierenden Frau. Willigkeit ihn in die
Abgründe der Hölle zu folgen. So ein Weib habe ich noch
nie besessen dachte er und freute sich auf die kommenden
Jahrzehnte. Der Speichel floß ihm, aus dem vor Erregung,
halboffenen Maul und er hechelte wie ein durstiger Hund.
Sein Schwanz schlug immer wieder rhythmisch auf den
Boden. Mit einem schwarzen Tuch in der Hand kann Sie auf
ihn zu. "Ich werde dich jetzt in meine Hölle bringen,"
flüstere sie betörend in seine lüstern gespitzten Ohren
und verband ihm die Augen. Sie befestigte eine Kette an
seinem Halsband und führte ihn weitere Treppen hinab.
Ehe es sich der Situation bewusst wurde hing er schon
zwischen zwei Säulen und mit weit gespreizten Armen und
Beinen hilflos da. Den größten Schrecken bekam er aber
als Sie ihm die Augenbinde abnahm und er den Rohrstock
in Ihren Händen sah. Panik überkam ihn als er den ersten
Hieb spürte und er wollte sich losreißen. Aber Sie hatte
vorgesorgt. Er konnte sich nicht selber befreien. Sie
kramte in einer schwarzen Kiste und kam mit Klammern in
den Händen auf den Teufel zu. Geschickt brachte Sie
diese an den Hörnern an. Eigentlich sollte man meinen,
dass diese so schrecklich aussehenden Teufelshörner
genau so unempfindlich wären, wie die Hörner von Ochs
und Stier, aber dem war nicht so. Im Gegenteil, die
Hörner, so fürchterlich sie auch wirkten waren sehr,
sehr schmerzempfindlich und so war es kaum
verwunderlich, dass lautes Schmerzgebrüll den Keller
erfüllte. Unbeeindruckt blickte das rotgekleidete Weib
auf die struppige, schreiende Gestalt herab. Auch seine
abstehenden Ohren wurden mit festen, beißenden Klammern
versehen. Das Geschrei des Teufels wurde immer
gewaltiger und ging in ein qualvolles winseln über, als
Sie kräftig an seinem noch immer geilen Schwanz zog. Mit
geschickten Bewegungen schlang sie Knoten um Knoten in
den Zottelschwanz, bis es schien als ob es nur ein
einziger Knoten wäre.. Diesen Knoten umschlang Sie
zusätzlich mit einem dornenbesetzten Riemen. Der Schmerz
brachte den Teufel fast um den Verstand und sein
Geschrei klang in den hellsten Tönen. Jetzt nahm Sie die
neunschwänzige Peitsche in die Hand. Sie gerbte damit
seinen Pelz, denn Sie setzte die harten Schläge
wohlgezielt dicht nebeneinander. Irgendwann schwanden
dem Teufel die Sinne und als er erwachte lag er in einen
vergammelten Hinterhof in einer öligen Pfütze.
Sein Fell hing in Fetzen von seinem Körper und ihm war
als ob jedes einzelnes Haar seines Felles schmerzte. Er
erhob sich vorsichtig. Da sah er das Bild der Teufelin,
die ihm so übel mitgespielt hatte. Böse und voller
Rachegelüste betrachtete er es.
Auf der Rückseite stand mit blutroter Farbe geschrieben:
"Mein Liebling,
Das war ein erster Vorgeschmack,
morgen geht es noch härter zu.
Sei pünktlich um 13.00 Uhr da.
Deine Teufelsdomina."
Nein, eine solche Gefährtin wollte er nicht. Fluchtartig
verließ der Teufel die Erde und lebt seit dem alleine
und verbittert in den tiefen der Hölle.
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