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Erwachende Zeigelust
Hier die Geschichte,
wie einst meine Zeigelust erwachte. Ich wuchs in einer
Kleinstadt auf, in der es ein in den Sommermonaten sehr
beliebtes Freibad gibt. Es ist schon etwas älter und man
sah ihm damals überall den erheblichen Sanierungsbedarf
an. Die Umkleidekabinen bestanden aus einigen Reihen
einfacher Konstruktionen aus kunststoffüberzogenen
Spanplatten auf blankem Beton. Sie lagen etwa hundert
Meter vom Becken entfernt, dazwischen eine Liegewiese.
Diese Kabinen waren oben zum freien Himmel offen und mit
einem kleinen Riegel abschließbar, der außen ein
"besetzt" anzeigte, sobald man ihn vorschob. Die einzige
Inneneinrichtung bestand aus einem als Ablage und
Sitzgelegenheit angebrachten schlichten Brett. Wie
gesagt, die ganze Anlage war alt und verschlissen.
Vielen Türen fehlten längst die Riegel und in den Wänden
der meisten Kabinen gab es Löcher, die wohl irgendwelche
Spanner nach und nach gebohrt hatten. Jahrelang war es
für mich klar gewesen, dass ich zum Umziehen nur Kabinen
aufsuchte, die noch intakt waren, bei denen es also auch
noch keine Löcher in den Wänden gab, ich dachte nie
darüber nach, so war es einfach selbstverständlich.
Eines sonnigen Sommerbadetages, ich war noch Schülerin,
muss ich wohl zur sehr in Gedanken oder einfach nur in
Eile gewesen sein. Tasche abstellen, Riegel vor, T-Shirt
ausziehen - wie üblich beinahe eine Bewegung,
schließlich wollte man so schnell wie möglich ins Wasser
kommen. Plötzlich hörte ich ein Geräusch von nebenan,
kein ungewöhnliches, doch eine Schrecksekunde später
starrte ich auf die Löcher in der Wand, die mir erst
jetzt gewahr wurden... ein recht großes, vielleicht etwa
wie ein Fünfmarkstück, auf Hüfthöhe und ein ganz kleines
ungefähr auf Höhe meiner bereits nackten Brust.
Reflexartig griff ich zu meinen Sachen, ich wollte die
Kabine wechseln. Doch dann geschah etwas, für das ich
bis heute keine vernünftige Erklärung finde. Ich blieb
stehen und lauschte. Draußen in einiger Entfernung der
Lärm der Badenden, aber nebenan Stille. Das war seltsam,
denn normalerweise konnte man hören, wenn sich nebenan
jemand umzog. Und einen Moment später hatte ich das Bild
eines Spanners im Kopf, der mucksmäuschenstill mit dem
Auge an der Wand klebte. Ich weiß nicht, was ich dachte.
Ich glaube, ich konnte gar nicht mehr denken. Eigentlich
hätte ich als nächstes mein Bikini-Oberteil angezogen,
erst dann den Rest ausgezogen, um gleich darauf in das
Unterteil zu schlüpfen. Stattdessen zog ich meine
Sandalen aus, öffnete wie ferngesteuert die Knöpfe
meiner kurzen Jeans, zog sie langsam und mit zitternden
Händen aus, legte sie auf die Bank, stieg aus meinem
Slip, legte ihn dazu... und stand nun splitternackt in
der hellen Kabine. Es rauschte in meinem Kopf, ich war
keines klaren Gedankens fähig. Ich fühlte mich einfach
nur beobachtet, obwohl ich darüber gar nicht sicher sein
konnte... und ich wollte es, ich wollte nackt bleiben
und angeschaut sein von einem Fremden.
Mit weichen Knien und flauem Gefühl im Bauch stand ich
da, unentschlossen. Das Herz schlug mir bis zum Hals.
Doch es war ein Genuss! Nie zuvor hatte ich eine solche
Erregung gespürt. Ich hatte damals noch keinerlei
sexuelle Erfahrungen und sie auch noch nicht sonderlich
vermisst. Gegen dieses Gefühl aber war das flüchtige
Kribbeln im Bauch, das ich sonst manchmal bekam, wenn
ich in Tagträumen von einem süßen Jungen schwärmte, gar
nichts. Ich wollte mehr, mehr genau davon.
Wie also in aller Unschuld noch länger nackt bleiben?
Ich begann umständlich in meiner Tasche zu kramen,
suchte vermeintlich nach dem Bikini... außer ihm war
kaum etwas in der Tasche, aber ich wollte ihn doch noch
nicht finden! Ich hielt meinen Po in Richtung des
Loches, kramte, richtete mich auf, drehte mich ein paar
mal sinnlos im Kreis, kramte wieder in der Tasche und
konnte mich vor Aufregung kaum noch auf den Beinen
halten. Doch es half alles nichts. Ich fand keinen Grund
mehr, meinen Bikini noch nicht anzuziehen. Nebenan noch
immer kein Laut. Ich wagte nicht, die Löcher in der Wand
anzuschauen und während ich meinen Bikini anzog, das
Oberteil zuerst, kam ich allmählich etwas zur Ruhe. Die
Vernunft meldete sich zurück mit der sehr enttäuschenden
Meinung, dass wahrscheinlich gar niemand von nebenan
geschaut hätte. Wer macht so etwas schon? Und vielleicht
war nicht mal jemand dort. Wer weiß, was ich da vorhin
gehört oder zu hören geglaubt hatte?
Rasch packte ich meine Sachen ein und verließ die
Kabine. Mein erster Blick ging zur Nebentür: Ja!
Verschlossen! Wenigstens war jemand da!
Ich ging zu unserer Decke. Meine Freundin war wohl schon
ins Wasser gegangen. Hatte sich bestimmt gewundert, wo
ich so lange bleibe. Doch ins Wasser wollte ich jetzt
nicht. Ich ging zurück Richtung Umkleidekabinen bis ich
die Tür wieder sehen konnte. Sie war immer noch
verschlossen. Ich suchte mir einen Platz, von wo aus ich
sie im Blick behalten konnte, allerdings möglichst weit
weg, gut getarnt zwischen den Leuten auf der Liegewiese.
Ich wollte sehen, wer da raus kommen würde. Die Minuten
wurden lang und länger. Endlich ging die Kabinentür auf.
Heraus kam ein junger Mann, vielleicht Anfang 20, in
kurzen Hosen und T-Shirt, er hatte nichts weiter bei
sich. Hatte er mich nackt gesehen? Hatte es ihn erregt?
Mir gefiel der Gedanke so sehr, ich lächelte still vor
mich hin... ich schaute ihm nicht mehr nach, für ihn
interessierte ich mich gar nicht weiter - auweia!
Was soll ich sagen? Seit diesem Tag wählte ich die
Kabinen nach ganz neuen Kriterien. Ich benutze nur noch
die mit den Löchern in den Wänden und mit einer
verschlossenen Tür nebenan... und hoffte inständig,
meinen Freundinnen würde das nicht irgendwann mal
auffallen, auch nicht, dass ich plötzlich offenbar
andauernd Umziehbedarf hatte.
An diesem Tag erwachte etwas in mir, das bis heute
hellwach geblieben ist und mit ihm meine Sexualität
überhaupt.
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